Pyhrnbahn: Schnellzugtauglicher Ausbau notwendig

Brückenerneuerung auf Trasse aus Kaisers Zeiten

Aussendung gemeinsam mit der
Initiative Pyhrnbahn, www.initiative-pyhrnbahn.at
und
Fahrgast OÖ, www.fahrgast-ooe.at

– Wiederaufnahme des IC-Verkehrs Linz-Graz ist zu begrüßen.
– Aber zusätzliche Zeichen der Aufwärtsentwicklung des IC-Verkehrs
sind notwendig.
– Die heute beginnende Erneuerung der beiden Pyhrnbahnbrücken müsste
deshalb im Sinne von Schnellzugtauglichkeit geschehen (aufwärts
kompatibel).
– Für den Pyhrnbahn-Abschnitt Kirchdorf-Selzthal ist ein neuer
Ausbauplan erforderlich, der durchgehende Schnellzugtauglichkeit
vorsieht.

Wie wir in Erfahrung bringen konnten, wird auf der 104 km langen
Bahnstrecke Linz-Selzthal, die Pyhrnbahn genannt wird, mit heutigem
Tag damit begonnen, die beiden aus dem Jahr 1905 stammenden
Stahl-Fachwerkbrücken über die Steyr und über die Teichl (Gemeinden
Klaus und St. Pankraz, Bezirk Kirchdorf) durch Betonbrücken zu
ersetzen. Da die Pyhrnbahn ein wichtiger Teil der Bahnrelation
Linz-Graz ist und zugleich zur international bedeutenden
Pyhrn-Schober-Achse gehört, wäre es sinnvoll, diese beiden Brücken
(Länge 200 m bzw. 110 m, Gesamtkosten 18,7 Mio. Euro) im Sinne einer
schnellzugtauglichen Linienführung zu bauen. Stattdessen wird hier
aber nur eine minimale Linienkorrektur vorgenommen, sodass auch für
die nächsten 100 Jahre eine in Beton gegossene Tatsache geschaffen
wird, die nur 70 km/h zulässt.

Dies sehen wir als traurigen Beweis dafür, dass es nicht vorgesehen
ist, den Pyhrnbahn-Flaschenhals Kirchdorf-Selzthal durchgehend
schnellzugtauglich zu machen. Es sind zwar in ferner Zukunft
abschnittsweise Ausbauten vorgesehen, die aber bei weitem nicht
ausreichen werden, hier einen wirklich attraktiven Schnellzugverkehr
zu ermöglichen.

Während die Weststrecke und die Südbahn optimal ausgebaut werden,
bleibt die Bahnverbindung Linz-Graz ein Stiefkind der Verkehrspolitik.
Neben der modernen Pyhrnautobahn A 9 wird in der Pyhrn-Priel-Region
weiterhin eine weitgehend eingleisige, kurvenreiche Bahnlinie wie zu
Kaisers Zeiten verlaufen. Neben dem zunehmenden, noch dazu mit
fossilen Kraftstoffen betriebenen Verkehr auf der A 9 überlässt man
die Pyhrnbahn, auf der E-Mobilität bereits Realität ist, weiterhin
dem Dornröschenschlaf.

Wir fordern daher, dass auch für den Pyhrnbahn-Abschnitt
Kirchdorf-Selzthal ein Ausbauplan erstellt wird, der langfristig
durchgehende Schnellzugtauglichkeit vorsieht. Bei jedem Ausbauschritt
soll im Sinne dieses Planes vorgegangen werden. Konsequenterweise
hätte im Bereich dieser neu zu errichtenden Brücken eine auf höhere
Geschwindigkeiten ausgelegte Linienkorrektur erfolgen müssen.
Fernziel muss eine Bahn-Fahrzeit Linz-Graz sein, die mit der
PKW-Fahrzeit auf der A 9 mithalten kann.

Die Wiederaufnahme des IC-Verkehrs Linz-Graz mit zwei Zugpaaren ab
Mitte Dezember ist zwar ein Lichtblick. Aber es muss mit der
IC-Verbindung Linz-Graz weiter aufwärts gehen. Denn wichtige Gründe
sprechen für eine viel stärkere Verkehrsverlagerung zur Bahn, vor
allem der Klimaschutz.

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